Modelkarriere mit Größe: So gelingt der Einstieg als Plus Size Männermodel

Präsenz zeigen: Deine Ausstrahlung zählt

Maße und Gewicht sind nicht das wichtigste Kriterium, um in der Modelwelt Fuß zu fassen. Entscheidend ist, wie Du Dich vor der Kamera präsentierst. Viele Agenturen suchen nicht nach dem perfekten Körper, sondern nach Charakter, Ausdruck und Wiedererkennungswert. Dein Selbstbewusstsein ist dabei Dein stärkstes Werkzeug.

Übe regelmäßig vor dem Spiegel oder mit dem Smartphone. Achte auf Haltung, Blickführung und Mimik. Probiere aus, wie sich verschiedene Posen auf Deine Wirkung auswirken. Du wirst schnell merken, welche Gesten und Gesichtsausdrücke Dir liegen – und welche eher unnatürlich wirken. Diese Eigenwahrnehmung hilft Dir dabei, beim Casting oder Shooting souverän aufzutreten.

Deine Ausstrahlung entsteht nicht über Nacht, aber durch Übung, Feedback und den bewussten Umgang mit Deinem Körper wächst sie stetig. Und genau das macht Dich interessant für Kunden und Agenturen.

Sichtbarkeit durch Selbstdarstellung

Bevor Dich eine Agentur unter Vertrag nimmt oder ein Kunde bucht, musst Du überhaupt erst gesehen werden. Sichtbarkeit erreichst Du durch gezielte Selbstdarstellung. Ein professionelles Portfolio ist der erste Schritt – auch wenn Du ganz am Anfang stehst. Für den Start genügen vier bis sechs qualitativ hochwertige Bilder. Wichtig sind Nahaufnahmen Deines Gesichts sowie Ganzkörperfotos in schlichter Kleidung. Die Bilder sollten möglichst neutral sein – kein starker Filter, kein künstlerischer Look. Ziel ist es, dass man Dich und Deinen Körper gut erkennt. Aus diesen Bildern lässt sich eine einfache Sedcard zusammenstellen – also eine kompakte Übersicht mit Deinen besten Fotos, Deinen Maßen und Kontaktdaten. Viele Agenturen verlangen beim Erstkontakt keine ausgefeilte Mappe, aber eine gut aufgebaute Sedcard zeigt, dass Du es ernst meinst. Achte darauf, dass die Angaben korrekt und aktuell sind.

Auch bei Plus Size Models ist Kleidung ein zentrales Stilmittel. Neben gut geschnittenen Hosen in Deiner Größe eignen sich Hemden mit klarer Struktur, unifarbene T-Shirts mit fester Qualität, leichte Jacken sowie schlichte Strickpullover. Dezente Farben und einheitliche Stoffe sorgen für einen ruhigen Gesamteindruck auf Bildern.

Neben dem Portfolio solltest Du gezielt an Deiner Online-Präsenz arbeiten – vor allem auf Instagram. Diese Plattform ist für viele Agenturen zur ersten Anlaufstelle geworden, um neue Gesichter zu entdecken. Ein klar strukturierter Feed mit authentischen Bildern, kurzen Einblicken in Deinen Alltag und stilvollen Outfits kann Deine Wirkung verstärken. Wichtig ist ein konsistenter Auftritt: Qualität vor Quantität, klare Bildsprache, ehrlicher Ton.

Die richtige Agentur finden

Nicht jede Modelagentur arbeitet mit Männern in großen Größen. Umso wichtiger ist es, gezielt nach Agenturen zu suchen, die Plus Size Models vertreten und entsprechende Kampagnen betreuen. Ein Blick auf die Website hilft Dir schnell weiter: Gibt es männliche Models mit ähnlicher Statur? Welche Marken werden betreut? Stimmen die Stilrichtungen mit Deinen Interessen überein?

Wenn das passt, ist eine Initiativbewerbung oft willkommen. Diese sollte klar und strukturiert sein. Füge Deine Bilder bei, nenne alle relevanten Maße (Größe, Gewicht, Konfektionsgröße, Schuhgröße usw.) und schreib einen kurzen Text über Dich. Verzichte dabei auf überzogene Formulierungen oder Floskeln – bleib sachlich, ehrlich und greifbar. Eine persönliche Note ist gut, wirkt aber nur, wenn sie nicht gestellt ist.

Seriöse Agenturen verlangen kein Geld für die Aufnahme. Sollte eine Agentur hohe Kosten im Voraus fordern oder Dir teure Fotoshootings aufzwingen, ist Vorsicht geboten. Informiere Dich online über Bewertungen und Erfahrungsberichte, bevor Du Dich auf einen Vertrag einlässt.

Anforderungen und Alltag im Beruf

Auch wenn sich das Schönheitsideal öffnet – die Anforderungen an Models bleiben hoch. Shootingtage sind lang, Kleidung muss mehrmals gewechselt werden, die Temperatur am Set ist nicht immer angenehm. Neben Geduld und körperlicher Belastbarkeit braucht es also auch Disziplin und eine gute Vorbereitung. Ein gepflegtes Äußeres ist dabei selbstverständlich. Dazu zählen ein sauberer Haarschnitt, gepflegte Haut und Nägel sowie eine gesunde Ausstrahlung. Auch eine grundsätzliche Fitness ist hilfreich – nicht im Sinne von Muskelmasse, sondern in Bezug auf Beweglichkeit und Haltung.

Besonders wichtig ist ein sicheres Stilgefühl. Du musst nicht jede Mode mitmachen, aber Du solltest wissen, welche Schnitte Dir stehen und welche Farben zu Deinem Typ passen. Je besser Du Kleidung tragen und präsentieren kannst, desto professioneller wirkst Du. Das gilt sowohl im Job als auch auf Deinen Social-Media-Profilen oder in der Bewerbungsphase.

Vielfalt am Set: Warum Plus Size Männer in Kampagnen gefragt sind

Mode soll nicht länger nur idealisierte Körper zeigen – sie soll Menschen widerspiegeln, die mitten im Leben stehen. Marken setzen deshalb zunehmend auf Vielfalt in ihren Kampagnen. Auch wenn in der Plus Size Modewelt mehr Frauen als Männer vertreten sind, vertreten doch gerade diese Männer mit größeren Größen eine große Zielgruppe, die lange unterrepräsentiert war. Genau hier kommst Du ins Spiel.

Plus Size Männermodels transportieren Normalität und Nahbarkeit. In Werbespots, Katalogen und Onlineshops wirken sie glaubwürdiger als klassische Standardmodels, wenn es um Alltagsmode, Freizeitbekleidung oder Outfits für besondere Anlässe geht. Viele Marken haben erkannt, dass sich ihre Kunden eher mit realen Körpern identifizieren – und genau diese Authentizität führt zu erfolgreicherer Werbung.

Dein Einstieg in die Modelwelt: Die wichtigsten Schritte zusammengefasst

Erstelle ein Portfolio mit natürlichen, gut ausgeleuchteten Bildern
Pflege Dein Social-Media-Profil mit authentischen Inhalten
Recherchiere passende Modelagenturen und sende eine gezielte Bewerbung
Investiere in Deinen Stil und Deine Ausdrucksstärke
Bleib dran – Geduld und Eigeninitiative zahlen sich aus

Die Plus Size Modelwelt steckt voller Chancen, erfordert aber Eigeninitiative, Geduld und den Mut, sich sichtbar zu machen. Mit klarer Selbstdarstellung, professionellem Auftreten und einem wachsenden Gespür für Stil legst Du das Fundament für Deinen Einstieg. Die Nachfrage ist da – Du musst sie nur mit Persönlichkeit und Präsenz ausfüllen.

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